Freitag, 22. Januar 2010

ab in den Süden,.... der Sonne hinterher!!!!

Mit dem Naked Bus…. Von Auckland nach Palmerston North


In Auckland angekommen, nutzte ich die Zeit, noch die letzten Routen bis Christchurch zu buchen und endlich wieder mal Kontakt mit einigen von euch aufzunehmen. Erst jetzt wurde mir der Entzug richtig bewusst, und ich bin wirklich stolz, Freunde wie euch zu haben!
Am 19. 1. machte ich mich also zu morgendlicher Stunde mit dem Naked Bus auf in Richtung Süden.
1. Station: Rotorua:
Ca. 3 ½ Stunden Busfahrt hatte ich um ein wenig im Lonley Planet zu stöbern um nochmals die Tipps von Natascha nachzulesen. Die Route führte durch Weideland, viele Schafe, Kühe und sogar einige Lamas bekam ich zu Gesicht. Immer wieder Kukuruzfelder und einige Margariten auf schönen Blumenwiesen. Alles in allem eine Landschaft eingetaucht in sattem Grün,… erinnerte mich ein wenig an einige Regionen Österreichs im Mai. Wenn auch Sommer ist, so muss man doch jeden Tag mit allen möglichen Wetterbedingungen rechnen. Die Temperaturen sind immer so um die 20°C. Die Sonne scheint und 5 Minuten später ist sie wieder verschwunden hinter einer schwarzen Wolke die kurzzeitigen Regen bringt. Damit ist Zwiebellook angesagt, aber auf Kleiderordnung achtet hier ohnehin keiner ;-)
Angekommen in Rotorua kam mir gleich der bereits prognostizierte Duft nach Schwefel entgegen. Kein Wunder, handelt es sich doch um eine thermal aktive Zone. Somit war klar, was ich in den nächsten 1 ½ Tagen besuchen wollte: „Thermal Wonderland“. Da es aber doch schon nach Mittag war ging ich es langsam an und machte mal eine Runde durch Rotorua selbst: Bereits im Kuirau Park hatte ich die ersten Begegnungen mit dem geothermalen Naturwunder der Region: Krater und blubbernder Schlamm sowie stinkende Gase wo auch immer ich hinsah und hinroch. Als nächstes besuchte ich den See und war wieder einmal beeindruckt von der Tierwelt. Neben den riesigen grauen Gänsen, mit denen ich bereits in Auckland Kontakt hatte, traf ich auf schwarze Schwäne: wunderschön!!!
Tag 2 verbrachte ich nun in „Thermal Wonderland“. Zwar wusste ich, dass es ein Package mit Busfahrt dorthin gab ( Wai-O-Tapu, 27km südlich von Rotorua), aber ich wollte keine 30 Dollar Aufpreis bezahlen. Also sah ich mich erst mal im Hostel nach einer potentiellen Mitfahrgelegenheit um, ohne Glück. So ging ich am nächsten Tag zum Infomations-Center und fragte ein wenig herum… siehe da 4 griechische Oldies hatten noch ein kleines Platzerl im Auto frei. Die Fahrt allein war schon ein Hit. Kaum Englisch-Kenntnisse, aber sie wollten alles von mir wissen. Gut, dass ich mein „Ohne Wörter Wörterbuch“ mithatte.  Dann wollte ich mein erstes Photo machen ABER mein Akku steckte im Ladegerät und das war in meinem Koffer. TYPISCH,.. aber die Griechen waren auch hier Helfer in der Not und Spiro wird mir die Photos (bin ja mal gespannt darauf) per e-mail schicken! In der Not werde ich –wenn ich darf - auf Nataschas Archiv zurückgreifen. Pünktlich um 10 Uhr 15 wurde ich Zeuge einer gigantischen Säure-Basenreaktion. In den Geysier Lady Knox wurde ein Stück Seife geschmissen und Miss Knox war weniger „amused“ und spuckte, was das Zeug hielt. Naja, war echt sehenswert, ich hätte mir jedoch gedacht, dass das Ganze mit mehr Nebengeräuschen von Statten gehen würde. Der Rest des Thermal-Reservoirs war aber beeindruckend, jeder See spiegelte je nach enthaltenem Salz eine andere Farbe wieder, von grau über tiefgrün, dazu blubbernde Krater eingebettet in eine tolle Landschaft. Da die Griechen bereits nach einer Stunde wieder zurück mussten hatte ich die restliche Zeit für mich. Ich war noch vor den meisten anderen Besuchern und konnte so abseits vom Trubel dieses natürliche Wunderwerk vollends genießen, sozusagen eins mit der Natur…so hatte ich es mir immer gewünscht.
Bei der Rückfahrt hatte ich wieder Glück. Ich stellte mich einfach auf den Parkplatz, und bereits das 2. Pärchen, das ich fragte, fuhr zurück nach Rotorua. Die beiden waren in meinem Alter und aus der Schweiz/Luzern. Die nächsten 30 Minuten waren wieder mit einer netten Kommunikation ausgefüllt. Diese Art zu reisen hat den Vorteil, dass du auf wirklich interessante Leute stößt, ohne das Gefühl, dass Lagerkoller aufkommt, … ich denk die Gefahr bei einer Busreise besteht auf alle Fälle!
2. Station: Taupo:
Angekommen im Rainbow-Lodge-Hostel, fühlte ich mich von Anfang an richtig wohl. Leider hatte ich wohl mit Petrus einen schlechten Deal geschlossen, immerhin zeigte sich das Wetter wirklich von seiner schlechtesten Seite. Mit Buch und Lonley Planet ausgestattet saß ich mit einigen anderen Backpackern im Aufenthaltsraum. Zu Mittag war dann doch eine Regenpause, und so entschloss ich mich, gemeinsam mit Elisabeth zum Huka-Wasserfall zu wandern. Elisabeth kommt aus Bayern, junge 18 Jahre, aber ziemlich taff für ihr Alter und mit gesundem Selbstbewusstsein und Mundwerk ausgestattet, wurde es mir nicht langweilig.  20 Minuten später wieder ein Regenguss! Pitschnass entschieden wir uns dem Wetter zu trotzen und unseren Weg fortzusetzen. Nach ca. 1,5 Stunden kamen wir zum Huka-Wasserfall, und der Anblick war wirklich ein tolles Naturereignis. Nachdem wir ohnehin schon bis auf die Haut nass waren, und der Weg durch Farn-Wälder wirklich abwechslungsreich und schön war, entschieden wir uns den 7km Marsch zu den Aratiatia Rapids, einem Stauseesystem des Waikato-Rivers, auch noch auf uns zu nehmen. Der als zentrale Elektrizitätsgewinnung Neuseelands dienende Staudamm öffnet täglich 4 mal täglich seine Schneisen. Wir hatten das Glück um 4 Uhr am Nachmittag nahm das Spektakel das letzte Mal an diesem Tag seinen Lauf. Mächtige Wassermengen suchten sich den Weg durch die Schluchten. Die Kraft, die dahintersteckt, wurde eindrucksvoll demonstriert. Der „Abstecher“ hatte sich also gelohnt, noch dazu hatte es aufgehört zu regnen. Wir machten uns auf den Rückweg mit einem skeptischen Blick gegen den Himmel: tiefschwarz, das konnte nicht gut gehen. Jegliche Form der Imprägnierung von Regenjacke und Schuhe war nun für die Katze und so wurde keine Körperstelle von der Nässe verschont. Wieder beim Huka-Wasserfall angekommen sah ich einen Jogger beim Stretchen. Gut, dass ich als routinierter Läufer weiß: gestretcht wird zum Schluss… ich fragte also ohne Zögern, ob der gute Mann denn mit dem Auto vor Ort wäre und zufällig auf dem Weg nach Taupo…. Juhui, welch schöner Zufalls so wars. Neben seinem Hund Scotch auf der Rückbank sitzend, hatte es nun wieder mal mit einer netten Mitfahrgelegenheit geklappt, und endlich hatte ich wieder mal die Chance mit einem Einheimischen zu reden! Noch schnell in den Supermarkt, dann unter die Dusche (meine Füße waren schon ganz aufgeweicht) und dann kochen: Spaghetti mit Ruccola-Salat . So gut hat es mir schon lang nicht mehr geschmeckt. Aber wer mich kennt, der weiß ohnehin: Ruccola ist meine absolute Leibspeise, egal in welcher Kombination!!!! An dieser Stelle möchte ich kurz anmerken, dass Christof und ich heute unseren 5-Monatstag hatten! Und eins ist für mich gewiss, egal wie viele Kilometer uns auch trennen, im Gedanken bestreiten wir gemeinsam alle Abenteuer. Das motiviert mich auch jeden Tag aufs Neue dieses spannende Land zu entdecken.
Tag 2 musste ich am Morgen feststellen, dass meine Aufhängaktionen nicht wirklich gefruchtet hatten. Schuhe und Rucksack inklusive Lonley planet waren immer noch ganz feucht. Als großer Gegner von Schimmel versuchte ich also alles zu föhnen. Plötzlich machte es einen Schnalzer und ein Plastikteil brach weg – zack, genau auf meinen rechten Mittelfinger… das Ergebnis: Blutspritzer im Bad, am Shirt und ein böse demoliertes Fingerkupperl. (dementsprechend mit Schmerzen schreibe ich gerade diese Zeilen (ich hasse „i“ und „k“)). Mit einem Pflaster verarztet machte ich mich auf den Weg. Mein Ziel: der See… immerhin handelt es sich um den größten See Neuseelands. Alle möglichen Aktivitäten werden im und rund um den See angeboten: vom Skydiving über Bungy Jumping und Rafting ist für jeden Adrenalin-Junky etwas dabei. Ich ging es ruhig an und beobachtete höchst fasziniert die Vogel-Vielfalt am See und dokumentierte die besten Szenen mit der Kamera. Zu-Wasser aus den heißen Quellen wird über Röhren an einigen Stellen in den See geleitet. Die Mischung aus 80°C heißem Wasser und dem 20°C kalten See, laden in kleinen Einbuchtungen des Sees ein, sich ein „warmes Bad“ zu gönnen, vor allem einige Kinder genossen diesen Badespaß. Nur 1 Stunde von Taupo entfernt liegt der Tongariro-Nationalpark mit seinen 3 Bergen : Tongariro (+Vulkan), Ngauruhoe und Ruapehu. Nur zu gern hätte ich eine Wanderung durch diese Gebirgszüge gemacht. Leider spielte das Wetter nicht mit. Aber nicht so tragisch, immerhin hat die Südinsel wandertechnisch ja auch einiges zu bieten. 
3. Station: Napier (comming soon)
4. Station: Palmerston North (comming soon)
Meine Dankesworte widme ich diesmal:
Ati…. Das „Ohne-Worte-Wörterbuch“ war super um mit den sympathischen Griechen zu kommunizieren.
Petra… der Adapter kommt beinahe täglich in Einsatz!
Barbara…Danke, dass du mir diese Reise ermöglicht hast mit dem sicheren Wissen, dass ab Juni wieder Arbeit auf mich wartet. Ich erzähle immer jedem ganz begeistert von meiner Arbeit, und im Gespräch mit vielen anderen hat sich gezeigt, dass ich mit meiner Arbeitsstelle – vor allen dem super Team – ein Riesenglück habe!!!!! Ich freu mich also auch wieder darauf zurückzukommen 

1 Kommentar:

  1. WOW - klingt nach Abwechslung pur! Die griechen sind den Fotos nach zu urteilen wirklich lustige Zeitgenossen - auf der Fahrt waer ich gerne dabei gewesen.

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