Mittwoch, 10. Februar 2010

Queenstown…wo Spaß, Adrenalin und Adventure GROSS geschrieben werden! + Ergänzung Wanderung in Queenstown

Unsere Reiseroute ging nun von Dunedin nach Queenstown mit dem Bewusstsein, dass wir wohl die südlichste Stelle Neuseelands nie zu Gesicht bekommen werden. Aber viel wichtiger, als all das, was man nicht haben kann, ist ja wohl all das, was man erlebt.
….auch in den letzten Tagen konnten wir uns diesbezüglich nicht beklagen. Angefangen von kulinarischen Genüssen (Maulbeeren von einem netten Farmer, „gf´laderte“ zwetschkenartige Früchte, und unser obligatorisches tägliches Eis) über Naturwunder zum Genießen, war wieder mal alles dabei.
Bereits auf der Busfahrt war die landschaftliche Vielfalt mit sattem Grün, landwirtschaftlichen Nutzflächen, Flüssen, Dämmen und Seen besser als jedes Fernsehprogramm. Sabine und ich haben beide schon festgestellt, dass die Busfahrt obwohl oft lang, nie langweilig wird. Ich wusste gar nicht, wie interessant es sein kann stundenlang aus dem Bus zu schauen (und zwischendurch Blogg zu schreiben ).
Angekommen in Queenstown mussten wir das perfekte Badewetter ausnützen. Juhuu, endlich konnten wir die mitgebrachten Sommerkleider auspacken (ich hatte ja meines bereits zum Nachthemd umfunktioniert ). Lake Wakatipu war glasklar aber auch a…kalt!!!...perfekt also gegen Cellulitis  Wie ich das Schwimmen vermisst hatte. Da ist man Tag für Tag neben dem Wasser und es muss 1 Monat vergehen, bevor man das kühle Nass genießen kann: schön wars!!!! Danach noch trocknen lassen in der Sonne, ein gutes Eis bei Sonnenuntergang am Hafen genießen und ganz schnell kommt richtiges Sommerfeeling auf. Unsere männlichen Schlafkollegen aus Amerika beziehungsweise Israel waren beide auf ihre Art und Weise seeehr schräg, aber sympathisch. Unter tags netten Small talk führen und in der Nacht gut schlafen zu können, weil deine Zimmergenossen auch Rücksicht nehmen, das ist wirklich viel wert! … Immerhin mussten wir am nächsten Tag früh aus dem Bett: Milford-Sound ein 13 Stundenausflug mit Bus und Boot stand auf dem Programm. Diese Busreisen sind ja immer so eine zweischneidige Geschichte. Du kommst sicher und stressfrei ans Ziel (hier sind die Busfahrer gewohnt, dass eine Strecke aufgrund einer riesigen Scharfherde auf der Straße auch mal länger dauern kann ), der Komfort ist gut, der Busfahrer erzählt ein paar Hintergrundgeschichten. ABER: du hast vorgegebene Zeiten und Plätze für die Pausen,…naja, daran könnte ich mich ja noch gewöhnen. Aber folgende Vorgangsweise hat mich dann doch geschockt: Angekommen am Aussichtsplatz beginnt in der Großgruppe ein 10 Minuten Spaziergang (ich hab bereits die Photographierzeit inkludiert) zum nächsten Parkplatz, wo man wieder aufgegabelt wird, damit man ja nicht auch noch die 200m Retourweg gehen muss, uiuiui,…da hört mein Verständins auf. Also entschlossen Sabine und ich unsere Pausen mit kleinen Wettrennen, Blumen pflücken und herumspringen zu verbringen um ein Gegenprogramm gegen die viele Sitzerei im Bus zu starten. Entzückt von unserem jugendlichen Esprit suchten eine Oldie-Mädelsgruppe das Gespräch mit uns. Die „Golden Girls“ waren witzig, ursprünglich Italienerinnen und in ihrer Jugend nach Australien ausgewandert. Die Geschichten der Mädels waren sehr spannend. Durch solche Begegnungen wird mir immer wieder klar, wie viel ich im Leben noch erleben möchte und werde. Auf meiner Reise in Australien habe ich auf alle Fälle mal ein weiteres Rendezvous mit dem italienischen Quartett in Melbourne!
Landschaftlich war der Tag sehr vielfältig. Vom Mirror-Lake, in dem sich die Berge wunderschön spiegelten, über Gletscher und Schneeflecken war alles dabei…. Und dann natürlich die Fjorde, ein Naturschauspiel, entstanden aus der Kraft der Gletscher. Die 100 minütige Schiffsfahrt am Tasmanischen Meer, entlang der Fjorde, war im wahrsten Sinne des Wortes malerisch. Beindruckend, so dass man sich immer wieder ermahnen muss die Kamera wegzulegen und einfach mal den Moment zu genießen…. Aber auch schön, wenn man im Nachhinein die Photos durchblättert und mit einem Lächeln feststellt: Wow, das durfte ich erleben: Die breite Farbpalette an Blautönen, ob von Himmel, Felsen, Meer oder Wasserfälle, ein unvergessliches Bild. Am Rückweg dann wechselten Sonne und Wolken und immer wieder kurze Regenfälle,… das Resultat: Regenbogen, die sich vor und hinter den Bergen am Himmel ausbreiteten. Wieder einmal ein Beweis: ob Regen oder Sonnenschein, jedes Wetter ist für sich recht fein

Um unsere Gliedmaßen nach der langen Busfahrt wieder zu aktivieren, beschlossen wir, unseren 2. Queenstown-Tag mit Wandern zu verbringen. Unser Ziel: Ben Lomond-Gipfelbesteigung. Unser Weg führte dem See entlang in den Wald mit plätscherndem Bach als langzeitigen Begleiter. Das Wetter war eigentlich ideal: bedeckt und moderate Temperaturen. Angenehme Steigung, der Geruch vom Wald und nette Gespräche machten den Aufstieg sehr angenehm. Aus dem Wald her außen wurde uns aber schon bald bewusst, dass die wunderbare 360°-Aussicht vom Gipfel wohl unserer Phantasie überlassen bleiben würde: NEBEL!!!!!...teilweise mit Sicht von 5m nahm uns ein wenig die Motivation den Gipfel zu stürmen. Wir beschlossen unser Ziel neu zu definieren: Lomond-Sattelbesteigung. …als wir dieses Ziel vermutlich erreicht hatten (der Nebel ließ nur eine Interpretation des Sattels zu) packten wir unsere Jause aus… ich weiß, ich spreche sehr viel über unser Essen, aber es hat einfach so gut geschmeckt: wir hatten uns dunkles Brot gegönnt: mmmh lecka… mit Käse, gekochten Eiern und natürlich wie immer in Kombination mit Avocado…ein Hochgenuss! Kaum ein paar Bissen genossen, hatten wir einen wunderschönen Moment. Die Nebelschwaden zogen in diverse Richtungen und auf einmal klärte der Himmel TEMPORÄR auf…Blick auf den See- Blick auf den Gipfel…UNGLAUBLICH: die Kamera gezückt, den Augenblick genossen…5 Minuten später wieder der Ausgangszustand…wir sind doch wirklich Glückskinder!!!! Beim Abstieg gesellte sich ein Bergläufer zu uns. Als Weltenbummler und aktuell Reiseführer in Neuseeland wurden wir wieder einmal mit netten Geschichten unterhalten. Als wir aber Bergziegen begegneten rutschte unser Begleiter ganz weit auf der Sympathieskala bergab. Er erzählte uns, dass er wohl ein paar Jahre für die Bergwartung zuständig war. Teil seines Jobs war unter anderem die Erhaltung der Wälder und so schoss er zum Schutz der Bäume die Zieglein ab. Ganz klar, als Tierfreunde war der Mann für uns von nun an ein rotes Tuch. Ein gemeinsames Abendprogramm lehnten Sabine und ich daher freundlich ab und waren froh, als wir wieder zu zweit den Weg fortsetzen konnten. Die Beschilderung der Wege führte auch schon in der Vergangenheit zur Entdeckung neuer Wege. Auch diesmal war auf einmal der Weg aus und Wackelsteine machten den Abstieg zu einer Kletterpartie. Prinzipiell wäre dies für uns gazellenartige Wesen kein Problem, wenn nicht zusätzlich noch der Boden sehr rutschig gewesen wäre. Leider erwischte es Sabine und sie stürzte unglücklich. Die Folge: höllische Schmerzen im Knie und eine Schrecksekunde. Nach einer kurzen Regenerationspause stand die Arme aber tapfer wieder auf ihren Beinen. In nächster Zeit ist wohl ein wenig Schonung angesagt. Aber nachdem wir die nächsten beiden Tage vor allem mit Busfahren verbringen, um Natascha in Picton zu treffen, ist ohnehin zwangsläufig sitzen angesagt. Dafür sind wir voller Vorfreude auf das gemeinsame Wochenende mit unserer lieben Kollegin.

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