Freitag, 26. März 2010

Working Experience Onuko Farm... die Geschichte geht weiter

Nachdem ich in meinem letzten Blogg noch ein paar Korrekturen und Ergänzungen durchgeführt habe – aufmerksame Leser sind eingeladen die Adaptionen zu entdecken  - hab ich mich nun doch dazu entschieden noch einen zweiten Blogg mit den letzten Erlebnissen auf ONUKO zu posten:
Manche von euch mögen sich vielleicht fragen, was aus dem angekündigten Projekt „Making your own yoghurt“ geworden ist. Nun, nach aufmerksamen Studieren der Zubereitungsanleitung fiel mir auf, dass hier von einem Joghurt-Maker die Rede war. Die Not macht erfinderisch, also nahm ich einen alten Joghurtbecher, mischte im geschätzt richtigen Verhältnis mit kaltem Wasser und erhitzte Wasser in einem Topf für das heiße Wasserbad brav nach Zubereitungsanleitungen. Am gleichen Tag „kochte“ auch Tom sein eigenes Joghurt. Der Glückliche hatte jedoch, organisiert wie er ist, den besagten Joghurt-Maker besorgt und so war seine Joghurtkonsistenz entsprechend, während ich die flüssige Suppe am nächsten Tag in meinem Brot verarbeitete. Aber als solche Zutat schmeckte es zumindest prima. 
Einige Eigenkreationen an Gerichten entwickelte ich auch in den letzten beiden Wochen. Vielleicht folge ich ja Sapinguines Vorschlag und kreiere nach meiner Heimkehr ein Kochbuch mit den „Best off“ meiner Reisezeit und ein paar Geschichten dazu. Ich hoff es finden sich unter euch ein paar Abnehmer.
Eine schnell zubereitete Köstlichkeit stellen „Tim Tams“ dar. Hierbei handelt es sich um spezielle Schoko-Kekse mit Schokocreme in der Mitte. Aus der Packung genossen eine nette Süßigkeit, steckt in ihnen aber ein verborgenes Potential, dass wir täglich nutzen mussten. Wenn es hieß, es ist TIM-TAM-Time so folgten wir folgendem Ritual: Schwarztee oder Kaffee zubereiten, die diagonal gegenüberliegenden Ecken des TIM TAMs abbeißen und das Tim Tam als Strohhalm umfunktionieren. Über die abgebissenen Ecken wird Kaffee oder Tee so lange aufgesaugt, bis die Flüssigkeit im Mund landet. Dann muss man schnell handeln… Keks in den Mund bevor er in der Hand schmilzt. Nur wer diesen Genuss erlebt hat, kann ein Verständnis dafür hervor bringen, dass ich dieser Schilderung einen ganzen Absatz widme!!!!
Mir wurde schon bald unterstellt, dass ich dazu neige, gewisse Lieblingsworte täglich mehrmals in diverse Konversationen einzubauen. Wie könnte es anders sein, war meine Leidenschaft für Knoblauch nun nichtig enfacht. Gott sei Dank waren auch meine lieben Kollegen dem Knoblauch nicht abgeneigt. Neben „Garlic“ waren die Stichworte die jeden Tag fallen mussten „Work out“ und „flexible“.
Unser Work out zogen wir jeden Tag durch. Es folgten zwar einige Regentage, aber dann trimmten wir unseren Körper mit Sit ups, Bauch-Bein-Po und Yoga im Aufenthaltsraum im Hostel. Chris zeigte Jule und mir auch noch den perfekten Sonnengruß. Und jeden Tag fanden wir eine andere passende Ausdauersportart. Neben schwimmen entdeckte ich auch wieder mein Interesse am Laufen. Dazu muss man sagen, dass es in Onuko keine 100m gerade Wege gibt und so war diese Form von Ausdauertraining eine ziemliche Challenge, die ich aber dank meines Ehrgeizes meisterte. Die Folge war ein böser Muskelkater am nächsten Tag. So widmete ich mich lieber dem Boxtraining mit Chris, ging mit Jule immer wieder mal in die Stadt nach Akaroa , die etwa 6km abwärts ist, zum Karottenkuchenessen und zum Auslagen bummeln bzw. zum Segeln. Olli, der Segellehrer, ist „Stammgast“ bei uns auf der Farm. Sein Hobby ist es wohl als gebürtiger Kiwi im Slang zu sprechen und abzuwarten, was ich verstehe. Wir konnten uns lang unterhalten ohne ein Gespräch zu führen. Immerhin besitze ich ja viel Phantasie und reime mir meine eigene Version des Gesagten zurecht. So konnten wir immer wieder lachend feststellen, dass wir perfekt aneinander vorbeigeredet hatten. Naja zumindest konnten wir uns soweit verständigen, dass unsere Aktivitäten planmäßig stattfinden konnten. Die Segeleinheit gemeinsam mit Jule und Ciska war ein Riesenspaß. Wir durften uns alle 3 als Steuermann versuchen und freuten uns immer wenn es hieß: „Ready about“ und dann „tail“… wir hüpften auf die andere Seite immer den Masten im Blickfeld und wir machten einen guten Job. Der Wind war perfekt, die Sonne schien… so macht segeln Spaß. Ich freu mich auf alle Fälle wieder, wenn Vera mich auf der alten Donau herumschippert. Ciska hat auch wieder die Segellust entdeckt und so haben wir beschlossen, gemeinsam mal in Holland segeln zu gehen. In Akaroa Wochenends ins Pub zu gehen, fällt ebenfalls in den Bereich Work out. Immerhin tanzten wir bis 4 Uhr in der Früh zu guter Live Musik bis wir schwitzten und hundemüde in unsere Betten fielen. So kam auch die Idee für eine weitere Work-out-Aktivität. Britan, Ollis Wohnungskollegen, zeigte im Pub seine Fähigkeiten als wahrer Tänzer und machte Werbung für die Freitags-Tanzstunden gemeinsam mit seiner Mutter. So kam es, dass Jule, Asa, Chris und ich uns am darauffolgenden Freitagabend gemeinsam auf den Weg in die Stadt machten, wo wir im Pfarrsaal auf Männer und Frauen im unterschiedlichsten Alter trafen. Ich werde den Abend immer als eines meiner Highlights auf Onuko in Erinnerung behalten. 15 Männer und 15 Frauen zwischen 20 Jahren und 60 Jahren tanzten gemeinsam French Jive. Nach einem kurzen „Warm up“ bekamen wir den Grundschritt erklärt und dann folgten lustige Schrittkombinationen mit Drehungen. Die größte Herausforderung für mich war es, mich führen zu lassen. Offen gestanden war beim einen oder anderen Mann auch eher ich diejenige, die zeigte, wo es lang ging….aber das Wichtigste war der Spaßfaktor, und der war ganz groß für alle Beteiligten. Leider hatte ich an diesem Tag Bohnen gegessen und so kam ganz schnell das Gerücht auf, ich wäre schwanger . Naja, das Gerücht konnte ich am nächsten Tag dementieren, der Bauch war nicht mehr aufgebläht und der „Six-Pack-Ansatz“ kam wieder zum Vorschein. (zumindest mit viel Phantasie )
Ohne Zweifel ewig in Erinnerung bleiben wird mir auch unser Kino-Abend. Unsere Filmwahl fiel auf „I´m not Harry Janson“. Ein lieber alter Kinosaal mit 5 Reihen, jeweils mit 5 Sitzen, wo findet man das heutzutage noch. Wir saßen zum 7. Im Saal und schauderten gemeinsam bei diesem Thriller der ganz grausamen Art. Also ich rate jedem nach dem Film in netter Gesellschaft zu sein, in der ihr jedem 100%ig traut… vielleicht auch abchecken, dass keiner ein Messer dabei hat! Tja in einer gewissen Gruselstimmung und mit schwarzem Humor fuhren wir wieder zurück nach Onuko, als wir auf der Straße unser erstes lebendes Opossum entdeckten. Dazu muss man sagen, dass diese Beuteltiere in Neuseeland eine große Plage darstellen, da sie alles essen und den Lebensraum anderer Tiere zerstören. Daher haben sich die Zuständigen hier entschieden Giftfallen aufzustellen. Die Tiere verrecken so auf grausame Art und Weise. Wir wurden leider Zuschauer einer solchen Vergiftung. Das entzückende Tierchen war noch dazu frischbackene Mama und hatte ihr Baby im Beutel. Sie torkelte auf der Straße wie betrunken und wir wussten, wie dies enden würde. Besonders traurig fanden wir die Tatsache, dass so das Baby sterben musste, weil ihm die Mutter fehlte. Wir waren wirklich ziemlich niedergeschlagen, solche Szenen in Kombination mit den Erinnerungen an den gesehenen Film führten zu einer wirklich eigenartigen Stimmung. Aber wahrscheinlich braucht es zwischendurch auch immer wieder Dämpfer um zu merken, dass das Leben auch immer wieder seine Schattenseiten hat. In dieser Stimmung entschieden wir Asas und meinen Abschied von Onuko mit einem Begräbnis für das Pfauenbaby zu beginnen. Chris hatte ein schönes Grab mit Holz aufgestellt. Mit Blumen und entsprechend gekleidet machten wir uns also auf den Weg zum Grab. Chris hatte als Anfangssong „Time to say Good Bye“ gewählt und damit eine perfekte Wahl zur etwas skurrilen Situation getroffen. Nach persönlichen Worten von uns Mädels und Chris, der das ganze perfekt dokumentierte (ich werde noch ein paar Bilder auf Facebook ergänzen), ging es zum „Leichenschmaus“. Eigenartig, nach so viel lustigen gemeinsamen Erlebnissen war der letzte Abend voll gemischter Gefühle. Aber zumindest war die Menüauswahl perfekt. Jule hatte „Weihnachtsrisotto“ mit Zimt und Mandeln gekocht und gemeinsam hatten wir einen Kürbis-Karotten-Kuchen und Muffins gebacken, die schlicht und einfach herrlich schmeckten. Nach einer Zeit taute die Stimmung auch wieder auf und wir genossen die letzten gemeinsamen Stunden.
In diesem Blogg möchte ich mich wieder mal bei all meinen lieb gewonnenen Kollegen bedanken.
Ziska: Danke für den Alchimisten auf Deutsch als Hörbuch und auf Englisch als Buch. Besonders gefreut hab ich mich über die holländische Widmung, die mich wieder motiviert hat diese faszinierende Sprache zu lernen. Dank aber auch auf der persönlichen Ebene für die guten Gespräche. Du hast mich in meinen Gedanken und meiner Persönlichkeit bestärkt. Ich hoffe, dass auch dein Ego in den nächsten Wochen und Monaten noch so wachsen wird, dass du in jedes Gespräch mit erhobenem Haupt und einer Portion gesundem Selbstbewusstsein gehst.
Asa: Danke für den perfekten schwedischen Musikmix, der so facettenreich ist wie du selbst. War anfangs noch ein gewisses Distanzgefühl zwischen uns vorhanden, so weiß ich dich jetzt als tolle Gesprächspartnerin zu schätzen. Witzig, intelligent,…so hat dich halt auch Chris lieb gewonnen! Außerdem möchte ich mich für das spezielle Perlmut-Geldbörserl bedanken, egal ob ich jemals wage, dieses hässliche Ding zu verwenden oder nicht, die Idee es mir zu schenken finde ich einfach genial!
Chris: Danke für das Personal Training in Boxen und Yoga. Außerdem warst du immer zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Ob, um Jule und mich auf halbem Weg von der Stadt mit dem Van aufzugabeln, oder in einer verzweifelten Situation als edler Schokospender wieder für ein Lächeln zu sorgen. Du warst bei jeder lustigen Aktion dabei und hast uns gackernde Hühner nicht nur geduldet sondern auch unterhalten. DANKE!
Jule: Danke für alle gemeinsamen Work-Out-Setions, die gemeinsame Nacht im Stargazer, und unsere gemeinsamen Koch-Abenteuer. Vor allem aber danke ich dir dafür, dass du mich beim „Come together“ von Judy &Maria nach Christchurch begleitet hast. Sorry, ich weiß ich sprech in Rätseln, aber auf persönliche Anfrage kann ich dieses auch aufklären.
Olli, Ryan und Britan, den lieben Kiwis danke ich für die gemeinsamen Aktionen: fort gehen, Sterne schauen, tanzen, laufen,…und auch wenn ich den Slang nicht immer verstehen konnte, „der Schmäh is immer grennt!“
Ich hoffe, dass ich die meisten von euch (bald) mal wiedersehe. Ganz fix ist auf alle Fälle, dass ich mal wieder ein paar Städte in Europa besuchen muss und Canada hatte ohnehin immer schon einen gewissen Reiz auf mich!
Also in diesem Sinne: See you liebe Freunde & See you New Zealand!
Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das Schöne ist, die facettenreichen Erinnerungen kann mir keiner nehmen und ich hab mehr gesehen und erlebt, als ich mir je erträumt hatte. Das Tolle ist auch, die Reise ist noch nicht zu Ende, denn jetzt geht’s mal ab nach Tasmanien wo Australiens Tiere und Naturwunder auf mich warten. Die Wehmut wird hoffentlich schon bald den neuen Abenteuern weichen, die ich hier erleben darf!!!!

Mittwoch, 10. März 2010

Time to say Goodbye...Onuko Farm ich komme

Die Zeit vergeht wie im Flug! Die Tage vergehen Schlag auf Schlag, und doch ist jeder Tag für sich besonders. Nach dem Abel-Tasman-Trip wurde es langsam Zeit, mich von Sabine zu verabschieden. Um die Zeit bis zu ihrem Abflug gemeinsam verbringen zu können, entschied ich mich mit ihr gemeinsam den Rückweg nach Christchurch anzutreten. Nachdem die Westküste noch keine Minute unserer Aufmerksamkeit bekommen hatte, musste sich das schleunigst ändern. Wir hatten einen straffen Zeitplan ohne zeitlichen Puffer, aber unsere Erfahrungen in Neuseeland stimmten uns zuversichtlich, dass wir schlussendlich zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankommen würden. Von Nelson starteten wir mit dem Intercity zu morgendlicher Stunde und fuhren entlang der Westküste Richtung Greymouth. Die Westküste zeigte sich bei recht stabilem Wetter von ihrer schönsten Seite. Hoher Wellengang, Gischt, beeindruckende Felsformationen und dann noch der Höhepunkt für Sapinguine und mich: knapp nach einer Heunadelkurve erblickten wir das Original „Pinguin-Schild“….ich muss wohl ein bisschen weiter ausholen, damit ihr meinen Erzählungen folgen könnt. In Dunedin fanden Sabine und ich in einem Souvenir -Shop gelbe Straßenschilder mit Saugnapf für die Scheibe. Ihr kennt doch sicher alle die Straßenschilder in Österreich, mit einem Reh in der Mitte. Sollen wir in unserer Heimat auf mögliche Wildüberquerung Acht geben, so sind die Schilder hier auf Schafe und Pinguine spezialisiert. Tja, und nachdem wir das Taferl bereits im Shop bewundert hatten, nicht ohne uns darüber Gedanken zu machen, wo wir denn das Originale zu Gesicht bekommen könnten, war nun auch diese Mission geglückt. Juhui, wir sind wohl wahre Glückspilze. 
Eine weitere Attraktion auf unserer Busfahrt erwartete uns in Punakaiki. Bei einem kleinen Zwischenstopp erreichten wir nach einem kurzen Spaziergang die Pancake-Rocks. Hierbei handelt es sich um durch die Witterung geformte Steinformationen, die aufgrund ihrer Form an Palatschinken-Stapel erinnern,… das schaut ganz witzig aus, und war auf alle Fälle ein willkommener Rundgang um sich zwischendurch die Beine zu vertreten. Vielleicht kam mir hier auch schon unterbewusst die Idee für einen unserer späteren Themenabende auf der Farm, aber mehr dazu später.
Unser straffer Zeitplan ging perfekt auf. 15 Minuten vor Abfahrt des Tranz Alpin waren wir vor Ort. In Greymouth startete nun unsere letzte gemeinsame Fahrt mit dem Zug ging es quer durch die Alpen nach Christchurch. Highlight hierbei war bestimmt die Überquerung des Arthur-Pass und das Betrachten der Gletscherzungen von der Ferne. Wir machten es uns gemütlich, packten unsre Jause aus und genossen unsere letzte gemeinsame Fahrt durch Tunnel, Talkessel und über Brücken. Gemischte Gefühle machten sich breit. Ein wenig sentimental gestimmt, nach so einer schönen und intensiven Zeit Abschied nehmen zu müssen, aber auch freudige Erwartung im Bezug auf die nächsten Wochen auf der Farm erfüllten mich. So ging es also zurück an den Ort, an dem ich beinahe 4 Wochen zuvor Sabine abgeholt hatte…. Das beweist mir einmal mehr, in welcher Windeseile hier die Zeit vergeht!!!!
In Christchurch wurde ich zum Food-Paparazi. Kein Lebensmittel war vor mir sicher, und nicht nur die Süßwarenabteilung zeigte sich von seiner Schokoladenseite. Gut, dass die Geschäfte hier bis 24 Uhr geöffnet haben, gerade die letzten Stunden vor Mitternacht waren für mich ideal, um in Ruhe meine Photodokumentation durchzuziehen. Leider nicht ganz ohne „Nebenwirkungen“. Nach jedem „Photo-Shooting“ war auch mein „Einkaufs-Wagerl“ voll,… zu viele Leckerbissen und spannende neue Produkte, gepaart mit viel zu wenig Selbstdisziplin was Essen betrifft…. Aber ich könnte es ja auch so argumentieren: „Jede Studie sollte auch seinen praktischen Teil haben“… der praktische Teil meiner Arbeit ist nun also – wie könnte es anders sein – eine Selbststudie: hier in Neuseeland hat mich die Experimentierlust beim Kochen gepackt. Viele tolle Grundgeschmäcker und Zutaten wie Avocado, Hokey Pokey in jeder Variante und Süßkartoffeln lassen sich schnell mit bekannten Grundzutaten kombinieren und zu tollen Speisen verarbeiten. In den nächsten Tagen starte ich ein weiteres Projekt: „Making your own yoghurt“. Hierfür hab ich mir eine Starterkultur gekauft. Also wie ihr seht, das Thema Lebensmittel bearbeite ich auf all seinen Ebenen. 
Auch hier auf der Onuko-Farm wird Essen GROSS geschrieben.
Aber alles von Vorne:
Angekommen auf der Onuko-Farm kam nun langsam so ein Gefühl von „heim kommen“ auf. Endlich nicht mehr ständig seine 7 Sachen packen und sich wieder auf die Reise machen. Wir sind ein lustiges Team an Woofern, die hier für die Unterkunft 2-3 Stunden am Vormittag mithelfen. Ich bin für die Campingplätze zuständig und putze wie eine Wilde die Fenster der „Star-Gazer“…immerhin ist dieser Ort hier wirklich ein Geheimtipp zum Sterne schauen. Ein klein bisschen Work-Out ist die Schrubberei auch, immerhin ist der Camping-Platz auf einen Hügel gebaut und ich lauf immer wieder rauf und runter. Ich selbst „hause“ in einer 2-er-Holzhütte. Die Tage sind warm, die Nächte laden eigentlich zum „Zusammenkuscheln“ ein,…naja mein Ersatz ist mein Stoffpinguin Maria und die Wärmeflasche: ein absolutes Muss. Des Nachtens verfluche ich manchmal meine Blase, immerhin muss ich dann immer raus in die kalte Nacht. Aber ich werde immer wieder versöhnt mit dieser Situation durch einen Blick in den Himmel: der Sternenhimmel ist einfach traumhaft hier. Der bei uns allseits bekannte „großer Wagen“ ist auf der Südhalbkugel nicht zu sehen, dafür aber einzigartige tolle Sternenformationen mit imposanten Namen. Diese durfte ich mit einer recht internationalen Truppe nach einem wunderschönen Sonnenuntergang inklusive Picknick auf einem Felsvorsprung teilen. 5 junge Menschen unterschiedlicher Nationalität, das war echt einmalig. Wir sangen alle unsere Nationalhymne und bei meinem persönlichen Ranking gewann eindeutig Schweden vor Österreich. (wer braucht schon die deutsche Hymne ….sorry liebe Nachbarn!)
Neben den Hütten der Woofer und Möglichkeiten sein Zelt aufzustellen bietet ONUKO-Farm noch eine Besonderheit: wie bereits angedeutet wirbt Onuko-Farm mit Star-Gazer-Hütten: das Dach ist verglast und immer schön geputzt… dafür sorge ich . Und auch innen ist alles „blitze-blanke“ – immerhin feg ich wie eine Wilde mit meinem Cindarella-Besen . Ein Geheimtipp also für alle Pärchen: Sterne-Schauen inklusive Sternschnuppen im Stargazer, und Träume gehen in Erfüllung!!!!
Wie ich mir sonst die Zeit vertreibe? Nun zwischen Studienaufarbeitung und putzen bleibt doch noch ein wenig Zeit die alles andere als langweilig ist. Immerhin ist das Meer nur etwa 20 Minuten entfernt. Eine Abkühlung bei etwa 17°C ist immer wieder eine nette Erfrischung. Das Wasser ist türkisblau und wenn einem mal ein Tier begegnet, dann freut man sich über das Treffen. Immerhin handelt es sich bei den Meeresbewohnern in dieser Region unter anderem um kleine blaue Pinguine und Delphine. Zugegeben beim Schwimmen hatte ich leider noch keine Begegnung dieser Art, dafür aber beim Kajak-Fahren. Mein Meeting mit einem schwimmenden blauen Pinguin war recht speziell. Bei der Suche nach meinem Photoapparat trieb mein Kajak bei relativ hohem Wellengang schnell ab. Der Plan des perfekten Photos ging also schief. Aber wer braucht schon Photos wenn man die Erinnerung hat. Also wieder eingepackt, paddelte ich wie eine Wilde um Wieder zum Rest der Gruppe zu kommen und hatte Pingi ganz nah bei mir, huiiiii immer wieder eine Freude. Nachdem wir die Meeresbuchten entlang gepaddelt waren und eine Höhle erforscht hatten, machten wir uns auf die Suche nach Delphinen. Aber irgendwie scheint es, dass auch die Delphine nach einem suchen. Die drolligen Wesen springen vor dem Boot wieder ins Wasser und genießen es mit einem um die Wette zu düsen. Immer wieder tauchen sie vor, neben und hinter dem Boot auf, und geben einem wirklich das Gefühl, dass sie einen in ihr lustiges Versteck-und Fangen-Spielen einbeziehen.
Ansonsten eignet sich das Meer aber auch super für tägliches Work-out… runter zum Strand laufen, ab in die Fluten und dann wieder bergauf wandern, danach schmeckt alles noch viel besser 
Tja Work-out ist auch wirklich angesagt. Steve, der Besitzer vom Hostel angelt uns immer wieder Langusten und andere dicke schmackhafte Fische und beinahe täglich wird hier abends gemeinsam gegessen. Wir Woofer hatten schon einige Themenabende, Pizza und italienische Pfanne, Mexikanische Bohnenpfanne mit Nachos und dann gestern der schon kurz erwähnte Palatschinkenabend. Tja ob süß oder pikant genossen, so eine Palatschinke gehört mit Bowle begossen…. Als Füllung gabs Lachs, Pilze, Käse und für die Fleischliebhaber Faschiertes. Ach ja und dann noch als süßes „Magenschließerl“ Eispalatschinken und Zitronen-Joghurt-Kuchen. Tja aber wer einmal Schnee mit dem Schneebesen geschlagen hat der weiß, dass das ein hart erarbeiteter Kuchen war. Und mit viel körperlichen Einsatz schnitt ich auch die Petersilie für die Pilzfüllung,…leider zu viel. Mit scharfem Messer und viel Schwung, schuf ich eine bleibende Erinnerung. Mein Mittelfinger auf der linken Hand ist nun gespalten,… schaut zugegeben nicht schön aus. Gut, dass eine Wooferin Krankenschwester ist. Aber sie kann halt auch keine Wunder bewirken. Zumindest hab ich einen schönen Verband und lebe mit der Hoffnung, dass meine Wunden schnell wieder verheilen. Heieiei, keine Ahnung wieso ich so tollpatschig bin. Ich glaub, ich sollt wirklich mal ein bisschen kürzer treten, aber das ist eine große Challenge für mich! Naja, jetzt schreib ich halt mit 9-Finger-System auf der Tastatur  mal was anderes!!!
So heute ist wieder großes Dinner angesagt: 2 Langzeitgäste verlassen uns…wieder mal Fisch und Langusten… ich als Ernährungswissenschafterin bin für den Salat verantwortlich. Werd mich mal ans Werk machen. Aber ich glaub, ich werde ihn reißen und nicht schneiden, ist sicherer!!!!
Mein Nachwort widme ich heut den lustigen, interessanten und teilweise einzigartigen Wesen, denen ich hier auf der Farm begegnet bin:
Steve: Besitzer vom Hostel
Mag gerne: fleißige Woofer
Hasst: Zwetschkenkompott mit zu wenig Zucker (also der Rest der Gruppe fand es super und fruchtig 
Ist als Chef ganz in Ordnung, vor allem weil er ja meine Arbeitsleistung zu schätzen weiß!

Jeff: Steve´s Vater
Mag gerne: Pudel,… deshalb hat er auch 2 ganz drollige! Fiffi ist gerade 10 Wochen und ist bis auf ihre spitzen Baby-Zähnchen eine ganz Liebe!
Hasst: es wenn ich zu spät zum Track komm wenn wir zum Strand fahren und schimpft dann ganz böse. ABER: 1x lächeln und er ist wieder versöhnt! 
Ist ein super Golfspieler und hat eine Hütte mit englischem Rasen und ganz vielen Palmen, ein bisschen wie im Paradies

Ciska: eine Holländerin zum Knüffeln, Grundschullehrerin 29, nimmt sich gerade eine Auszeit
Mag gerne: TIM-TAM, Mehrtageswanderungen, Maria, mich 
Hasst: es wenn Leute in ihre Privatsphäre eintreten!
Ist eine unglaublich nette Person, die hier auf ihrem Trip hoffentlich noch lernt „nein“ zu sagen! Ciska werde und will ich in meinem Leben bestimmt noch häufiger begegnen. Holland ist ja nicht aus der Welt 

Maria: Schulkameraden aus der Oberstufe
Mag gerne: paddeln, wandern, Abenteuer, italienische Männer, Ciska, mich 
Hasst: den ewigen Small Talk (wann bist du angekommen, wie lange bleibst du, Details der Reiseroute)
Ist einfach ein Wahnsinn. Vor allem ist es faszinierend, dass man jemanden, mit dem man 5 Jahre im gleichen Jahrgang war, in ein paar Tagen in Neuseeland besser kennen lernt als in der langjährigen gemeinsamen Schulzeit. Ist jetzt dann in der Schweiz zu Hause, wo wir im Sommer unbedingt mal gemeinsam Berg steigen gehen müssen.

Verena: Wooferin hier im Hostel
Mag gerne: mit 3 jährigen Schweizer Jungs flirten, Töpfe ausschlecken, Sit-ups mit mir gemeinsam machen
Hasst: wow, das ist schwer, denn Verena ist allem und jedem gegenüber sehr positiv gestimmt.
Die gemeinsame Zeit war sehr lustig und ich freu mich auf ein Treffen Silvester in Garmisch ihrem Heimatort. Da werden wir das österreichische Nationalteam beim Schi springen anfeuern. 

Jule: Wooferin im Hostel; nun für Verenas Job zuständig
Mag gerne: Tiere, tägliches Work-out mit mir gemeinsam machen, Tim Tam, ihren Freund Stefan
Hasst: ihre zusätzlichen Kilos die es sich im Laufe ihrer Neuseelandzeit auf ihrem Körper bequem gemacht haben, die tägliche Kontrolle ihrer Arbeit durch die „Manager“.
Ich wünsch ihr alles Gute für ihre Pläne Veterinärmedizin zu studieren. Ich beneide sie fast ein wenig um ihr zartes Alter von 20 Jahren und ihre Möglichkeit Veterinärmedizin zu studieren.

Asa: Wooferin in der Hütte von Jeff; Schwedin, Krankenschwester
Mag gerne: Snooze aus ihrer Heimat, Sonne tanken, Tofu
Hasst: Fleisch
Hat eindeutig die schönste und eindrucksvollste Nationalhymne vorgetragen. Dieses Snooze-Zeug ist so toll, dass Verena und ich eine Sondersendung nach Hause bekommen werden! Juhuii! Ich wünsch ihr, dass sie den richtigen Job findet, da ihr Beruf leider nicht ihre Berufung ist. Auf alle Fälle wäre sie eine tolle Bäckerin: ein großes Lob ihrem Schoko-Limonen-Topfen-Kuchen!!!!

Worren: Woofer im Hostel, Sizilianer und Restaurantbesitzer in Bordeaux
Mag gerne: guten Espresso, Pasta, Rotwein und seine Freundin Amelie
Hasst: schlechtes Essen, Cherelyns Trägheit beim Check unserer Arbeit
Kocht das beste Lamm, dass ich jemals gegessen habe: 9 Stunden im Ofen und der Knoblauch, der mitgebraten wird ist einfach unvergesslich gut. Ich hab ganz fest vor, Worren in seinem Restaurant zu besuchen. Er holt sich hier ja Ideen für seine Speisekarte und ich bin echt gespannt, welche Gerichte dort dann landen!

Amelie: Ex-Wooferin im Hostel, Französin, Kellnerin
Mag gerne: Worrens Kost, Rotweinräusche, gemeinsames morgendliches Duschen mit Worren und ihren Freund Worren
Hasst: es alleine duschen zu gehen 
Ist einfach göttlich lustig wenn sie betrunken ist. Ich wünsch den beiden ein schönes und glückliches gemeinsames Leben mit viel Amore und l`amour!

Jing Chau: Wooferin im Hostel; Chinesin, einzigartig, Hüttenteilerin
Mag gerne: singen (darin ist sie auch wirklich gut), reden (ein bisschen weniger würde manchmal nicht schaden), zeichnen,mit vollem Mund reden
Hasst: Spinnen
Tja, was soll ich sagen. Jing Chau ist SEHR speziell, ein Monolog von ihr ist immer eine „Never ending story“, ihre Putz-und Essgewohnheiten sind nicht ganz kompatibel mit dem europäischen Standard ABER ihr Englisch ist wirklich toll für eine Asiatin. Ich wünsch ihr mal einen Gesprächspartner, der für ihre Geschichten ein offenes Ohr hat! Außerdem dank ich Jing Chau für ihre Verbindungen zu einer einzigartigen chinesischen Künstlerin. „When a penguin meets a chimpanzee“ oder „Judy und Maria“ vereint. Dieses Thema hat sie für mich perfekt umgesetzt. 

Chris: Woofer im Hostel; Kanadier
Mag gerne: Verena , Asa, Boxen mit mir…im Endeffekt auch mich
Hasst: seine Rolle als immerwährender guter Freund ohne Option auf mehr
Über Chris gab es anfangs wenig zu sagen. Aber er ist ein Mensch, der erst auf den 2. Blick interessant wird. Und nach dem 2. Anlauf hat sich jetzt eine richtig nette Freundschaft entwickelt. Ich danke ihm für seine Box-Trainingseinheiten, French Jive-Einlagen zwischendurch und seine aufmerksame Art immer im richtigen Moment Schoki anzubieten.

Tiere auf und rund um die Farm:
CSI Milami: das dicke Schaf wurde mit der Flasche aufgezogen und trottet nun im Camping-Gelände herum. Es genießt vor allem spezielle Krauleinheiten hinter den Ohren. Ein wirklich liebes Exemplar. Leider macht ihm die Fettleibigkeit ziemlich zu schaffen, es atmet immer sehr heftig und scheint mit seinen 5 Jahren eher schon den Lebensabend zu genießen.

Pfaue: 3+1-1, lieben es in der Früh beim Hüttenfenster reinzuschauen. Diese neugierigen Wesen können abartig komische Geräusche von sich geben. Anfangs dachte ich, eine Katze würde geschlagen werden. Eine Pfauendame hat heute ein Küken bekommen, ganz goldig kann ich nur sagen! Leider hatte das Pfauenbaby keine lange Lebensdauer. Nach nur 1 Woche erlitt es einen Erfrierungstot. Unsere Abschiedsfeier begonnen wir mit einer Trauerfeier beim Baby-Grab.

Hunde: Jeffs Pudel halten einen auf Trapp und kein Kleidungsstück ist vor ihnen sicher. Es lohnt sich also immer bei starkem Wind seine Kleidung auf der Leine mit Kluppen zu fixieren. Sonst kann man sie später „behandelt“ bei Fibi finden. 

Eseln: nicht direkt auf der Farm aber auf halbem Weg nach Akaroa wohnt nicht nur Olli, der Segellehrer sondern auch seine beiden Eseln. Die grauen Vierbeiner mit treuen Augen und langen Ohrwascheln haben unsere Grasfütteraktion und Graulsetion sehr genossen.

Gäste:

Dauergast Tom: Japaner, bereits vor 10 Jahren nach Neuseelang gezogen, Stargazer-Maker
Mag gerne: Worrens Kost, fischen und jagen, Joghurt aus seinem Joghurt-Maker, meinen Gesang beim Putzen
Hasst: wenn ich mal nicht fröhlicher Laune bin
Tom hat 3 neue Stargazer aufgebaut und immer dafür gesorgt, dass ich bei meinen Putztätigkeiten bei den Stargazern gesungen habe. Das ist schon Balsam fürs Selbstbewusstsein, wenn man gesagt bekommt, ein gewisses Talent fürs Singen zu haben

Die 2 Münchner: mit ihnen hab ich einen lustigen Karten-Spiel-Abend erlebt. Aber die beiden sollten ein bisschen an ihrem Benehmen arbeiten. Man betatscht nicht den Hintern einer liierten Österreicherin!

Die Gran Madame aus Italien: Spaghetti, Amore und roter Wein, sind die essentiellen Dinge im Leben, das haben wir von Olga gelernt!

Das deutsche Pärchen mit Baby: Lisa 9 Monate war 4 Tage der Sonnenschein im Hostel, dank ihr hat jedes weibliche Wesen zw. 20-30 im Hostel nun einen Baby-Gusta bekommen 

…. Den einen oder anderen hab ich vielleicht vergessen aufzuzählen, aber so bleiben noch genügend neue Geschichten, die ich euch zu Hause schildern kann!

Also haltet mir den Daumen, dass meine Verletzungsserie nun zu Ende ist! Bleibt gesund und genießt es, dass die Tage länger werden.
Dikke Knuffel: holländisch für knuddeln (danke meiner Fremdsprachentrainerin Ciska )
Sigrid